Nach einem guten Frühstück starten wir unsere Tour. Am Morgen bestes Wetter, wird es heute halten? darf die Regenkleidung ausruhen? Die für den Vortag geplante Besichtigung der Befreiungshalle zu Fuß, verlegten wir wegen Regen auf heute und ändern die Radtour. Wir fahren wie von der App vorgeschlagen zur Klosterstraße und stehen nach 500 m am Michelsberg vor einem Radfahrverbotsschild. Wir entschließen uns, solange keine Fußgänger unterwegs sind, hochzuradeln. Fußgänger sind am Morgen keine unterwegs, die Serpentinen mit bis 14% Steigung wärmen uns auf. Auf dem Weg liegt das Kriegerdenkmal und der Laufbrunnen. Bei Fahrten mit Rollstuhl empfehlen wir eine Begleitperson. Unser Frühstück ist bei der Ankunft an der Befreiungshalle gut abgearbeitet :-)
Das heutige Wahrzeichen der Stadt Kelheim.
Wir überlegen die Tickets für den Eintritt zu kaufen, auf dem Weg zur Kasse kommt uns der erste Besucherstrom entgegen, weitere Busse treffen auf dem Parkplatz ein. Wir entscheiden uns zum Weiterfahren und nehmen den Weg über die Kreisstraße 15 (mit Ankündigung einer Vollsperrung ab der folgenden Woche - Glück gehabt) Flotte Fahrt die Straße hinab, das gefällt uns, auf die nasse Straße müssen wir Rücksicht nehmen, Autofahrer sind nur wenige unterwegs.
Zurück in der Stadt geht unsere Fahrt entlang dem Main-Donau-Kanal. Der Main-Donau-Kanal verbindet Kelheim mit dem Main in Bamberg, ist 171 km lang und Bundeswasserstraße. Die Altmühl bildet die letzten 34 km des Kanals. Baubeginn am Main Juni 1960, Einweihung der ersten Strecke Bamberg - Nürnberg 1972. Die Fertigstellung war heftig umstritten, u.a. wegen dem Dammbruch 1979 bei Nürnberg während den Bauarbeiten, bei dem ein Mädchen ertrank, Menschen verletzt und viele Gebäude zerstört wurden und dem Eingriff in die Natur. September 1992 Fertigstellung des letzten Teilstücks in der Nähe von Pierheim (Landkreis Roth).
Am Torhausplatz sind diese Kunstwerke zu entdecken.
Skulpturen aus bemalter Keramik, 2006 bei den Kelheimer Kulturtagen von Bürgern erschaffen
Kommunikationsbank aus Ton und Keramik, gestaltet von den Terraristen unter der Leitung von Horst Fochler im Rahmen der Kelheimer Kulturtage 2005
Entstanden 2007 durch Familien Horn-Adac, Hubert/Fochler, Mathes, Mühl und Stiegler unter der Leitung von Horst Fochler
Die Donau ist ab Kelheim für die Großschiffahrt befahrbar. Bis zur österreichischen Grenze sind es 203 km und zählt als Bundeswasserstraße.
Am Torhausplatz führt der Radweg über die Einzelkabel-Hängebrücke die über den Main-Donau-Kanal auf die andere Seite von Kelheim führt, Fertigstellung 1988, Gehwegbreite 3,30 m. Schieben ist angesagt, das Radfahren über die Brücke ist nicht erlaubt.
Das Schäffler-Denkmal wurde zum 100-jährigen Jubiläum der Kelheimer Schäfflertänze errichtet. An dem Zunfttanz durften ursprünglich nur unverheiratete Schäfflergesellen mit gutem Leumund teilnehmen. Ersterwähnung 1703 in München. Der Brauch gelangte ab ca. 1830 durch wandernde Schäfflergesellen an andere Orte und wird alle 7 Jahre aufgeführt.
Ein letzter Blick zur Befreiungshalle
Heute kommt das Wasser nicht von oben, heute kommt es von unten. Ein großer Teil der geschotterten Wege ist mit Pfützen: für den Schwung kräftig in die Pedale treten, Füße hoch und man bleibt trocken :-) Naja fast, manche Pfütze ist zu lang oder kommt als Serie oder ich merke es zu spät da mein Blick öfters in der Landschaft statt auf dem Weg ist.
An einer Brücke entdecken wir diese Graffiti.
In Poikam wechseln wir auf die andere Donauseite Richtung Bad Abbach. Der Radweg führt ein Stück an der B16 entlang. Vom Parkplatz hat man einen guten Blick auf das
Das Denkmal erinnert an die in den Jahren 1791 - 1794 umfangreichen Felssprengungen und wurde 1796 erstellt. Die Felsen waren an einer berüchtigten Engstelle der Straße am Steilufer der Donau. Für die damalige Zeit war es ein sehr schwieriges und außergewöhnliches Bauvorhaben. Das Denkmal besteht aus der riesigen Inschrift an der Felswand und zwei Löwen die je 5 Meter lang und 2 Meter hoch sind, Gewicht über 15 Tonnen und auf 3 Meter hohen Steinpodesten stehen.
Der Donauradweg führt durch
Die früheste urkundliche Erwähnung stammt von 1007 "Locus Ahabah" Der Name ist ein Hinweis, dass der Ort schon in der Zeit der Kelten existierte und es eine Überfülle an Wasser gab. Als Wildbad wird der Ort 1262 erstmalig erwähnt, mit Schwefelquellen die auch bei großen Königshäusern bekannt waren. Heute ist Bad Abbach ein kleiner Kurort mit Kliniken, Rehakliniken und der Kaiser Therme. Naturmoor und Thermalwasser werden als Heilmittel eingesetzt.
Der Brunnen Die Badenden ist von 1988
Neben dem Brunnen steht die Kath. Marktkirche St. Christopherus und in der Nähe das Kaiser-Heinrich-II.-Denkmal mit dem Bad Abbach an seinen berühmten "Sohn" erinnert. Am 6. Mai 973 auf der Burg Abbach geboren, 1002 Krönung zum Deutschen König, 1007 Gründung des Bistums Bamberg, 1014 Kaiserkrönung in Rom. 13. Juli 1034 in Grona (Göttingen) verstorben, 1146 Heiligsprechung.
Vorbei an der Charbonnières-les-Bains Brücke - für Fußgänger und Radfahrer die auch nach Poikam führt. In den
gefällt es uns, ein Stopp muss sein. Die Mattinger Hänge sind ein Naturschutzgebiet mit bis zu 50 Meter hohen Jurafelsen und vielen geschützten Tier- und Pflanzenarten. Die Sonne weiß inzwischen auch nicht mehr ob sie dableiben soll. Ändert sich das Wetter wieder?
Hier verbindet eine Gierseilfähre Matting mit dem anderen Ufer und wird rege für Radtouren genutzt. Matting gehört zu Pentling. Die Kirche St. Wolfgang stammt aus dem Jahr 1740
Der Weg führt uns nun direkt an der Donau entlang. Unterwegs:
bei Pentling. Zur Erinnerung an David Heinrich Hoppe, der bei einem Unwetter Schutz unter diesem Felsen fand. D.H. Hoppe war Gründer der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft, Apotheker, Arzt und Professor für Botanik (1760 - 1846)
und die Sinzinger Eisenbahnbrücke
Der Radweg führt entlang der Donauschleife die Regensburg umgibt. Die Wege werden breiter und viele Menschen sind unterwegs. Regensburg ist eine Stadt mit ca. 190.000 Einwohnern und der nördlichste Punkt der Donau. In Regensburg münden die Naab und der Regen links in die Donau. Auf diesen ca 8 km entlang der Donauschleife gäbe es einiges zu besichtigen und zu fotografieren, uns zieht es in die Stadt die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Nach dem Herzogspark führt der Weg auf die Straße entlang der Altstadt und durch die Altstadt. Am Marc-Aurel-Ufer biegen wir zu unserem Hotel Bischofshof am Dom ab, das direkt neben dem Dom St. Peter liegt. Die Räder stellen wir im überdachten verschlossenen Innenraum des Hotels ab. Das Hotel klasse und, schon mal vorweggenommen, wir waren rundum sehr zufrieden. Anmerkung: die Hotels werden vom Reiseveranstalter gebucht, die Orte erfahren wir bei Versendung der Reiseunterlagen.
Nach dem Zimmerbezug erkunden wir Regensburg zu Fuß.