Rüdesheim

Die Stadt liegt am südlichen Tor des Mittelrheintals und zählt zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Einwohner ca. 10.200. 

Die ersten Rüdesheimer waren Bauern keltischer Herkunft und lebten hier vor rund 2.500 Jahren. Kurz vor der Zeitenwende erschienen die Römer am Rhein die die systematische Kultur der Weinrebe einführten. Der Weinbau ist auch heute noch die wirtschaftliche Grundlage Rüdesheims. Die Franken bauten nach dem Ende der römischen Ära im 5. Jhdt. ein gut geordnetes Staatswesen auf. Seit dem 8. Jhdt. von den Rheingrafen geführt. Die Erzbischöfe von Mainz waren an diesem wohlhabenden Land interessiert und verdrängten 1279 die Rheingrafen endgültig. Mainz erhob in Rüdesheim einen eigenen Zoll und konnte um 1220 die Zollburg Ehrenfels bauen. 

In Rüdesheim endete die Landstraße und aller Verkehr musste rheinabwärts auf Schiffe umsteigen. Eine Reihe von Gasthöfen entstand, da viele Reisende hier Station machten um ein geeignetes Schiff abzuwarten. Mit dem 30jährigen Krieg, den Erbfolgekriegen und dem Freiheitskrieg 1815 begann eine schwere Zeit für Rüdesheim. 1806 endete nach über 900 Jahren die Mainzer Herrschaft und der Rheingau ging an das neugeschaffene Herzogtum Nassau über. 1815 die erste Gründung einer Weinhandlung, viele weitere folgten. Am 25. November 1944 wurden durch den Bombenangriff weite Teile der Stadt zerstört und forderte viele Tote. Die ältesten Gebäude der Altstadt blieben verschont und nach dem Aufbau gewann Rüdesheim seinen alten Zauber zurück. 

Mainz - Rüdesheim

Radtour Mai 2024

Rüdesheim - St. Goar

Radtour Mai 2024

Rüdesheim - St. Goarshausen

Schifffahrt Mai 2024

Adlerturm

ein knapp über 20 Meter hoher spätgotischer Turm der alten Stadtbefestigung. Im 15. Jhdt. erbaut. Der Name des Turms leitet sich vom Gasthaus Zum Adler ab, dass sich im vorigen Jahrhundert im Turm befand. Johann Wolfgang von Goethe gastierte hier während seinen Aufenthalte in Rüdesheim.

Die Maschine ist genauso interessant wie der Turm :-) 

Klunkhardshof

Patrizierbau um 1500. Dieser Familie entstammen viele weltliche und geistliche Würdenträger, darunter ein Abt von Kloster Eberbach im Rheingau.

Brömserhof

ab 1292 erbaut. Die Glockenspiele mit Glocken aus Meißner Porzellan ertönen alle 30 Minuten.  

Siegfrieds mechanisches Musikkabinett

Ein Museum mit mehr als 400 selbstspielenden Musikinstrumenten und einer Werkstatt für Reparaturen, Reproduktionen und Restaurationen der Musikinstrumenten ⇒ wie alles begann

Spielzeug und Eisenbahnmuseum

Hier kann Kinder- und Erwachsenenspielzeug der letzten 100 Jahre besichtigt werden. Die Entwicklung der Spielzeugeisenbahnen der letzten 100 Jahre kann ebenfalls bestaunt werden ⇒ toy-museum

Brömserburg

Brömserburg auch Niederburg genannt war eine der ersten Burgen die im Mittelrheintal errichtet wurden. Wegen dem Bau in der Ebene vermutet man, dass der ortsansässige Adel von hier aus den Weinanbau betrieben hat. Die Burg wurde an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt erbaut und bekam dadurch eine starke Befestigung, hier geht die Terrassenlandschaft des Rheingaus in das tief eingeschnittene Mittelrheintal über. Ursprünglich grenzte das Rheinufer direkt an die Burganlage. 

Der älteste Teil der Burg entstand im 12. Jhdt. Um 1200 wurden die Flügel mit den 4 Geschossen errichtet. In dieser Zeit ging die Burg an den Mainzer Erzbischof und diente als Zollstätte. Mit dem Bau der Burg Ehrenfels Ende des 13. Jhdt. verlor sie die militärische Funktion. Sie ging als Erblehen an die Ritter von Rüdesheim und nach deren Aussterben an die Brömser. Der Herzog von Nassau verkaufte die Burg Anfang des 19. Jhdt. an die Familie von Ingelheim, die sie als Wohnsitz umbaute. 

Heute ist sie Rheingau- und Weinmuseum

Ehemaliger Produktionsstandort des Weinbrands "Asbach Uralt"

Hugo Asbach lehrte in Frankreich das Weinbrennen. Nach der Rückkehr gründete er im Jahr 1892 sein eigene Weinbrennerei. 1908 ließ er die Marke "Asbach Uralt" eintragen. Nach seinem Tod 1935 wird die Firma von seinen Söhnen fort geführt. Die Marke Asbach ist inzwischen in über 50 Ländern erhältlich. Der jetzige Standort ist in der Taunusgasse. 

Nach der Destillation der besonders ausgewählten Weinen, reift der Weinbrand zuerst in Fässern aus Limousin-Eiche, anschließend in Fässern aus deutscher Eiche. Die Reifezeit ist 4 - 5 mal länger wie es das Gesetz vorschreibt. 

Das angesagte Getränk in unserer Jugendzeit, wer kennt ihn nicht den Topsy oder Cognak-Cola (ich bevorzugte den Schuss Cola im Cognak) oder den in den 50er Jahren erfundene Slogan "Wenn einem so viel Gutes widerfährt, das ist schon einen Asbach Uralt wert!"  

Boosenburgturm

Turm vermutlich aus dem 12. Jhdt. Höhe des Turms: 38 Meter, Dicke der Mauern: bis 3 Meter. Das Schloßähnliche Wohngebäude stammt aus Mitte des 19. Jhdt. Der Name Boosenburg geht auf Boos von Waldeck zurück, die 1474 die Burg erwarben. 

Seit 1939 ist Schloss Boosenburg Sitz der Firma Carl Jung. Dr. Carl Jung beschäftigte sich mit der Frage ob man Wein auch ohne Alkohol geniessen kann. 1907 gelang ihm die Erfindung des Vakuum- Extraktions-Verfahren bei dem dem Wein der Alkohol entzogen wird. Für das Verfahren erhielt er das Patent. Seit über 100 Jahren und in fünfter Generation wird die Herstellung der alkoholfreien Weine und Sekte weiter geführt. 

Drosselgasse

Die Drosselgasse ist 144 Meter lang, zwei Meter breit, aus Kopfsteinpflaster, die kleinste Vergnügungsmeile von Deutschland und wird jedes Jahr von etwa 3 Millionen Menschen besucht. Unter den Besuchern müssen viele Japaner sein, viele Infos bestehen aus zwei Sprachen. 

Erstmalige Erwähnung im 15. Jhdt. als Quartier von Rheinschiffern. Der Drosselhof wurde ab 1860 von einer Straußwirtschaft (bei uns heißt es Besen) zu einer Weinwirtschaft ausgebaut. Durch den fröhlichen Gesang aus der Wirtschaft wurden die Gäste angelockt. 1883 wurde ein eigenes Lied für den Drosselhof verfasst, das viel zur Berühmtheit der Gasse beiführte. Beim Luftangriff im November 1944 wurden die meisten Häuser zerstört, in den 1950ern wurde ein Großteil der Gebäude wieder aufgebaut. 

Am Abend kehrt Ruhe ein, die ganzen Besucher sind wieder in den Zügen, Bussen oder auf den Schiffen.  

Vom Turm des Rüdesheimer Schlosses ertönt zu jeder vollen Stunde das Glockenspiel. Zu sehen sind verschiedenen Holzfiguren die die vier großen Weinjahrgänge des 20. Jhdts. symbolisieren.

St. Jakobus Kirche

Denkmalgeschütztes Kirchengebäude. Um 1400 von Johann Brömser gestiftet. Erweiterung 1911 und 1912. Brannte durch einen Luftangriff im Zweiten Weltkrieg aus, die Westfassade mit dem achteckigen Türmchen und das nördliche Seitenschiff mit dem Turm aus dem 12. Jhdt. sind erhalten geblieben. Die Kirche wurde von 1946 bis 1956 in veränderter Form wieder aufgebaut.  

Niederwald

Der Niederwald ist Teil des Rheingaus und gehört zum Stadtgebiet Rüdesheim.

Niederwald-Tempel

Denn Tempel ließ Graf Karl Maximilian von Ostein 1790 im Stil eines griechischen Monopteros errichten. Im 19. Jhdt. zählten zu seinen Besuchern Beethoven, Brentano und Goethe. 1944 durch Bomben zerstört. Nach  Rekonstruktion im Juni 2006 erneute Einweihung.  

Niederwald Tempel

Niederwalddenkmal

Vollendet 1883, Urheber und Bildner: Johannes Schilling, Architekt: Karl Weissbach Dresden.

Die gesamte Anlage ist 38,18 m hoch und wiegt etwa 75 Tonnen. 

Niederwalddenkmal

Der größte Teil des Denkmals ist die auf dem oberen Sockel aufgestellte Germania mit einer Höhe von 12,5 m und einem Gewicht von ca. 32 Tonnen. 

Auf dem Sockel unterhalb die eingemeißelte Inschrift, die an den Deutsch-Franzözischen Krieg und die Einigung des Reichs erinnert:

„Zum Andenken an die einmuehtige siegreiche Erhebung des deutschen Volkes und an die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches 1870 – 1871“.

Direkt unter der Inschrift das Hauptrelief auf dem 133  Personen in Lebensgröße  dargestellt sind. Es handelt sich um: Generäle und Fürsten die bei der Reichsgründung um im Krieg gegen Frankreich eine wichtige Rolle spielten, einen preußischer Gardisten mit Fahne und ein sächsicher Infanterist mit Trommel.  Im Zentrum ist Wilhelm I., auf einem Pferd sitzend, abgebildet.

Darunter befindet sich eine weitere Inschrift: fünf der sechs Strophen des Lieders "Die Wacht am Rhein .." 

Unterhalb der Inschrift ist dargestellt wie "Vater Rhein" ein Wächterhorn an "Tochter Mosel" übergibt.

Durch die Eroberungen im Krieg 1870/71 wurde der Rhein von einem Grenzfluss zu einem innerdeutschen Fluss.

Der Krieg wird in der Figur des geflügelten Genius auf der linken Seite dargestellt. Genius galt im antiken Rom als Schutzgeist. In seiner rechten Hand liegt ein Schwert, da es gesenkt ist, wird es als Zeichen des Sieges interpretiert. 

Der Frieden wird durch den Engel auf der rechten Seite symbolisiert. Das Füllhorn und der Ölzweig werden seit Jahrhunderten als Zeichen für Wohlstand und Frieden verstanden.  

Seitlich sind zwei weitere Reliefs zu finden die die Themen Krieg und Frieden aufgreifen.

Linke Seite: Abschied der Krieger. Rechte Seite: Rückkehr der Krieger

Ausblicke

Gegenüber liegt Bingen, Rheinland-Pfalz

Suchbild, es sind zwei Schmetterlinge zu entdecken :-)

 
 
 
Fotowelt Brigitte 0