August-Sander-Park und Schwanenfamilie im Mediapark

Zu den Graffitis im Belgischen Viertel wählen wir den Weg durch den 

August-Sander-Park

August Sander war ein weltberühmter Fotograf, geboren am 17. November 1876 in Herdorf als Sohn eines Bergbauzimmermanns (Rheinland-Pfalz), gestorben am 20. April 1964 in Köln. August Sander zählt zu den Wegbereitern der dokumentarischen Fotografie.

Bei seiner Arbeit in den Grubenanlagen lernte er einen Fotografen kennen und sein Interesse für die Fotografie war geweckt. Während seinem Militärdienst in Trier arbeitete er als Assistent eines Fotografen. Danach ging er auf eine zweijährige Wanderschaft. In Linz an der Donau arbeitete er zuerst als Angestellter in einem Fotogeschäft, später als Alleineigentümer. 1910 gab er sein Geschäft in Linz, Österreich, auf, zog mit seiner Familie nach Köln und baute sich ein neues Fotoatelier auf. 

Sein Buch "Antlitz der Zeit" wird 1936 beschlagnahmt und die Druckstöcke werden vernichtet. In dem Buch zeigte er 60 Portraits von Menschen des 20. Jahrhunderts. Sein Sohn wird 1934 festgenommen und stirbt 1944 kurz vor Haftende im Zuchthaus. Während des Kriegs zieht er nach Kuchhausen im Westerwald, seine wichtigsten Negative kann er hier in Sicherheit bringen, sein Atelier in Köln wird 1944 bei einem Luftangriff zerstört. Nach dem Krieg beginnt August Sander das kriegszerstörte Köln umfangreich mit Fotos zu dokumentieren. 

Seine Werke wurden in Ausstellungen auf der gesamten Welt, u.a. Paris, New York, Philadelphia, Moskau, Tokio, gewürdigt.  

Hinter der Parkfläche, auf dem ehemaligen Gelände des Güterbahnhofs Köln Gereon,  liegt  der

Mediapark

Den Wettbewerb für das städtebauliche Grundkonzept gewann der deutsch-kanadische Architekt Prof. Eberhard Zeidler aus Toronto. Er gewann mit einem Konzept, dass vorsah, dass der ca. 20 Hektar große Platz wie die Piazza del Campo, Klein-Manhattan mit begrünter Vorstadt wirken soll. Die einzelnen Gebäude wurden in weiteren Wettbewerben von renommierten Architekten entworfen. Im Frühjahr 2004 der Abschluss mit der letzten Einweihung des Gebäudes Forum im Mediapark 4. 

Der Mediapark wird von dem 149 m hohen Turm aus Stahlbeton und seiner beeindruckenden Fassade geprägt (mit Antenne 165m hoch), entworfen vom französischen Stararchitekten Jean Nouvel. Die Glasfassade wurde mit einer neuen Technik erstellt und je nach Lichteinfall kann man den Kölner Dom, die Altstadt und Wolken erkennen. 

Wir verlassen den Mediapark über den Steg vom Mediaparksee. Es ziehen immer wieder dunkle Wolken über uns hinweg, nach dem morgendlichen Regen bleibt es den Tag über regenfrei.

Im See steht ein Aquädukt, die Reste einer römischen Wasserleitung. Nördlich der Alpen eine der längsten Wasserversorgungsanlagen der Römer die bis ca. 260 n. Chr. in Betrieb war. Durch das Gefälle des Aquädukts gelangte das Wasser in die Stadt.

An der Straße entlang des Sees, hinter dem Holzgeländer, entdecken wir eine Schwanenfamilie. Ein junges Paar füttert und wir nutzen die Gelegenheit für Fotos. Das junge Paar erzählt uns, dass sie, nach Rücksprache, zufüttern damit die verbliebenen 3 jungen Schwäne schnell groß werden und überleben, es waren ehemals 7 junge. Die Kanadagans breitet sich stark aus. Die Kanadagans, im Norden Nordamerikas beheimatet, wurde vom Menschen nach Europa gebracht und gilt somit als Neozoon. 

Interessant zu beobachten ist, dass die Eltern ihre Kinder zuerst fressen lassen. Erst nachdem die Jungen satt sind, nehmen sie auch vom Futter. Die Kanadagänse schauen sehnsüchtig zum Futter, halten aber Abstand zur Schwanenfamilie. 


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