von Seckach im Odenwald unterwegs

über Mudau zurück nach Neckarsulm

März 2024

Die Tour startet vom Bahnhof in Seckach im Odenwald. 

Seckach

im Neckar-Odenwald-Kreis. Die erste urkundliche Erwähnung im Lorscher Codex 788. Der Aufenthalt der Römer ist durch Bodenfunde nachgewiesen.  

Bahnhof 

Errichtet 1866. Bahnknotenpunkt der Madonnenlandbahn Seckach - Miltenberg und der Verbindung Neckarelz - Osterburken (Teil der Odenwaldbahn).

Gleis 1 barrierefrei erreichbar. Gleis 2, 3 über Treppe oder Aufzug. Die Aufzüge sind für ein Fahrrad etwas zu kurz (oder hochkant stellen, dann passt's) Fahrradstellplätze sind vorhanden.

 

 

Der Osterhase lässt grüßen:

Skulpturenpark

eine Initiative des Berliner Bildhauerehepaares Marianne und Paul August Wagner. Sie lebten und arbeiteten von 1987 bis 2010 im Atelier Lichtung in Seckach. Seit 1987 begannen sie mit dem Auf- und Ausbau des Skulpturenparks im Gemeindewald in unmittelbarer Nähe des Ateliers. Bis heute sind mehr als 80 Arbeiten zu besichtigen. Seit dem Jahre 2001 ist der etwa 2 ha große Wald im Grundbuch als Skulpturenpark eingetragen. Der Park ist Eigentum der Gemeinde Seckach und die Skulpturen sind Leihgaben der Künstler. Der Weg durch den Park ist in Form einer 8 angelegt - man sollte sich etwa eine Stunde Zeit zur Besichtigung nehmen. 

eine Auswahl der Ausstellung:

Altlastenträgerin

von Marianne Wagner, 1993

 

Kirche St.-Sebastian

1856 – 1866 im neugotischen Stil erbaut. 1974 – 1980 Sanierung und Anbau von zwei Seitenschiffen.

Nepomuk

an der Brücke über die Seckach die etwa 29 km lang ist und in Möckmühl in die Jagst mündet.

Kriegergedächtniskapelle

 

in Seckach auf dem Skulpturenradweg weiter

Entlang des Skulpturenradweges nach Bödigheim:

Titel: Glück unterwegs auf der Suche nach

Künstlerin: Elisabeth Howay

Die Aufstellung besteht aus 2 von einander entfernten Skulpturen (zum fotografieren waren zu viele Spaziergänger unterwegs)

unterwegs neben dem Radweg:

Bödigheim

Stadtteil von Buchen seit 1973. Erste urkundliche Erwähnung im 11. Jhdt. in Aufzeichnungen des Klosters Amorbach. Einwohner ca. 900

Ehemaliges Schulhaus

heute Rathaus, erbaut um 1900

Kreuzeskirche

Errichtet 1685/87, 1888/89 in neugotischen Stil umgestaltet. 

Jüdischer Friedhof

Die erste schriftliche Erwähnung des Friedhofes stammt aus 1639. Der Friedhof war ein Bezirksfriedhof, ein Begräbnisplatz für 20 Gemeinden. Mit den Jahren wurde der Friedhof mehrmals erweitert und ist heute einer der größen jüdischen Friedhöfe in Baden. 1573 Grabsteine sind noch erhalten, der älteste Grabstein stammt von 1628. Das Tahahrahaus wurde um 1888 errichtet 

auf dem Weg nach Oberneudorf geht es ein kurzes Stück über die B27, vorbei an der Umspannstation, anschließend durch den Wald :

Oberneudorf

Stadtteil von Buchen, ca. 160 Einwohner

Österlich geschmückter Brunnen. Kapelle 1906 errichtet, 1963 erweitert. Kunst mit Sitzgelegenheit. 

nach Oberneudorf geht es ca 1 km auf durchweichten Wegen durch den Wald. Der Weg mündet auf die im Wald verlaufende Landesstraße mit einer guten Weitsicht und nicht zu starkem Verkehr. Unter der Woche herrscht hier reger Verkehr.  Nach ca. 1500 m führt der Radweg rechts von der Straße ab und weiter bis

Mudau

wie sagten wir früher: in Mudich ... :-) Mudau liegt im Hohen Odenwald in der nördlichen Ecke des Neckar-Odenwald-Kreis. Staatlich anerkannter Erholungsort. Ca 2.500 Einwohner, mit den dazugehörenden Gemeinden 5.000 Einwohner.     

Der Gänsebrunnen und andere Brunnen sind im "Winterschlaf" 

Die Märkte waren früher ein wichtiges wirtschaftliche Rückgrat. Im 18. Jhdt. gab es 20 Viehmärkte, einen Leinwandmarkt und 3 Krämermärkte und Ende des 19. Jhdt. auch einen Strohmarkt. Mudau war das Zentrum der Strohflechterei.

Die Skulptur soll an den ehemaligen Viehmarkt erinnern. Die Märkte wurden auch Hörnerfest genannt und da die Mudauer eine kleinwüchsige Rinderrasse mit kurzen Hörnen hatten, wurden sie Klammhörnli genannt. 

ehemaliger Endbahnhof, heute Endpunkt der Wanderbahn

In Mudau endete die einzige staatliche Schmalspurbahn des Großherzogtums Baden. Am 31. Mai 1905 wurde die Odenwälder Nebenstrecke Mosbach - Mudau mit einer Länge von 27,7 km eröffnet. Ein langgehegter Wunsch der Bevölkerung ging in Erfüllung. Die Dampflok musste einen Höhenunterschied von 300 m überwinden und benötigte dazu etwa 90 Minuten. Die Dampflok wurde wegen ihrem Tempo Entenmörder genannt oder Bembele, da sie sich an Gefahrenpunkten durch anhaltendes Läuten einer Glocke bemerkbar machte. Die Bahn arbeitete nicht wirtschaftlich, 1964 wurde der Betrieb auf zwei Dieselloks umgestellt. Unter heftigem Protest der Bevölkerung am 2. Juni 1973 die Schließung der Bahnstrecke. Heute dient die ehemalige Eisenbahnstrecke als Wanderbahn für Wanderer und Radfahrende. Die Wanderbahn wurde am 8. Juni 1980 eröffnet und verläuft mit 21 km auf der ehemaligen Bahntrasse. Hier am ehemaligen Endbahnhof steht die original erhaltene Dampflok 997202.  

Von Mudau zurück änderte ich den Tourenvorschlag von Komoot bis Untergriesheim nicht, da ich auf dem kürzesten Weg nach Hause will. Bis 

Limbach

fahre ich auf der Wanderbahn. Das Zicoli-Gebäude ist mir von früher in Erinnerung. Damals, vor Jahrzehnten, kauften wir hier unsere Erstausstattung an Lampen, ein Geschäft mit einer großen Auswahl, das es nun hier nicht mehr gibt. Die Zicoli Leuchten gibt es seit 2023 unter neuer Firmierung in Oelde (Münsterland).

Nach Limbach verlasse ich die Wanderbahn, fahre zur Elz und auf dem Elztalradweg weiter bis nach Rittersbach.

an der Elz entlang der Blick auf die Heidersbacher Mühle:

 

auf dem Weg von Rittersbach nach Unterschefflenz, rechts die B292 (interessant diese Strecke nun mit dem Rad zu fahren :-)

Unterschefflenz

an der Schefflenz. Die Gemeinde hat sich mit weiteren Gemeinden bei der Gemeindereform 1972 zu Schefflenz zusammen geschlossen. Die Schefflenz (Gewässer) ist ca 24 km lang, entspringt bei Großeicholzheim und mündet vor Untergriesheim in die Jagst.

Die Bierbrauerei Letzguss wurde 1834 gegründet, inzwischen untergegangen. In Unterschefflenz gibt es einen Standort von Landliebe, der bis 2026 geschlossen werden soll. Die Unternehmensgruppe Theo Müller hat den Standort erst vor einem Jahr von Campina übernommen (Campina entstand 1996 aus der ehemaligen Südmilch).  

Auf dem Schefflenztalradweg:

weiter bis zur Einmündung in den Jagsttalradweg. Ein Stück der Jagst entlang bis Untergriesheim. Die neue Radbrücke auf dem Jagsttalradweg vor Untergriesheim. Warum man wieder Hölzer für den Weg über die Brücke nimmt, erschließt sich mir nicht. (Die alte Holzbrücke war bereits bei Nässe rutschig).

In Untergriesheim auf meinem Standardweg (über den Buckel, kürzer wie an der Jagst entlang) nach Bad Friedrichshall. Auf der Höhe die Sicht ins Jagsttal und ins Kochertal:

radle kurz am Kocher entlang, den ich bald für den Weg nach Hause verlasse. Die erste blühende Magnolie entdeckt:

 

Rad: 

Seckach - Mudau - Neckarsulm   (plus 4 km Anfahrt BHF)

72 Km ⬈1076m ⬊1112m ⤒485müNN 🕐 3:50Std 

 
 
 
Fotowelt Brigitte 0